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Donald Trump und seine unbefleckte Empfängnis



Wäre es nicht so brutal, blutig und freiheitszerstörend, was der KGB-Mann in Moskau in der Ukraine und überall in der Welt veranstaltet, und wäre es nicht so unglaublich haarsträubend, wie sich der qua Amt geborene demokratische Führer des freien Westens nett und plauschig auf diese Herausforderungen einlässt, all das wäre ein einziger slapstick.

Gestern kam mir „The Marty Feldman Comedy Machine“ in den Sinn als US-Präsident Donald Trump erneut ein humoreskes Spitzenprodukt ablieferte. Tatsächlich sagte er „Der Krieg in der Ukraine hätte Europas Problem bleiben sollen – die USA hätten nicht eingreifen dürfen … er (Trump) sei aber bereit, die Waffenlieferungen bei Bedarf zu erhöhen.“ (https://t.me/invasion_ukraine/43808).

Ich versteh‘ das so: zum Ukraineverteidigungskrieg kamen die USA in Donald Trumps Wahrnehmung wie die Nonne zum Kind, quasi eine Art unbefleckte Empfängnis.

Das ist derselbe Klamauk wie seine grandiose These, die Ukraine habe „keine Karten“, heißt keine Trümpfe, im Verteidigungskrieg gegen Russland in der Hand.

Ich kann das alles nur noch mit Galgenhumor nehmen. Der Präsident des wichtigsten westlichen Staates, dessen Vorgänger Bill Clinton als Präsident und Joe Biden als Senator 1995 die Ukraine nuklear entwaffneten – ihr die „Karten“ wegnahmen -  diese damit zum späteren Freiwild Russlands machten, dieser Präsident zieht sich nun aus der Affäre, die Ukraine sei ein europäisches Problem, kein US-amerikanisches. Das werden ihm die Verbündeten hoffentlich nicht durchgehen lassen.

Mensch, Donald Du komischer Witzbold, diese Suppe musst Du mit auslöffeln! Die unverdauliche Speise hat dein Staat angerichtet. Die damaligen Köche sind weg, das stimmt. Doch Du gehörst zum Servierpersonal, bist Oberkellner!

Interessant in Donald Trumps‘ Argumentation ist der Hinweis auf seine Bereitschaft, falls die USA aus den Verhandlungen ausscheiden, wäre er bereit verstärkt Waffen zu liefern. Das Geschäft will er sich nicht entgehen lassen, nur Putin selbst hart rannehmen, das mag er nicht.

Was ist mit Donald Trump los? Kann er tatsächlich nur in Dollars und Wirtschaftsverträgen denken? G
laubt er wirklich, mit dem Versprechen auf starke Handelsbeziehungen kann er Putin zum Einlenken, ihn zum Umtausch des wirtschaftlich sinnlosen Krieges in wirtschaftlich sinnvolle Beziehungen bewegen?

Absoluter Blödsinn ist diese Hoffnung. Weil sowas Putin überhaupt nicht interessiert. Der ist imperialer fanatischer Eroberer. Eroberer haben noch nie nach der Wirtschaftlichkeit ihrer Untaten gefragt. Außerdem kommt Putin aus einer Gedankenwelt, in der Märkte/Finanzen faktisch Staatseigentum sind. Auch interessiert ihn nicht die Bohne, wie es seinen Untertanen geht. Das ist in Russland gute Tradition.

Trump ist dagegen dollargeführt. Kommen Dollars, kommt das Glück. Anders als Putin ist der US-Präsident von der Mehrheit seiner Bevölkerung und Wirtschaft, auch von den „Checks and Balances“ der Vereinigten Staaten abhängig. Das diszipliniert etwas.