Unerheblich ist die Diskussion über den Eklat im Oval Office am 28.02.2025. Ob der Abbruch des Gesprächs geplant oder ungeplant war, nichts ändert eine diesbezügliche Erkenntnis an den kommenden Entwicklungen. Der US-Präsident will den Krieg beenden und er wird ihn aus heutiger Sicht sehr wahrscheinlich beenden. Rest-NATO und Europäische Union vermögen die US-Lücke in der Ukraine nicht zu füllen.
Bis hierher klopfe ich Donald Trump auf die Schulter. Hinsichtlich der Ukraine bin ich maßlos erschüttert. Statt die Vorgeschichte von Putins Krieg mit Unabhängigkeit 1991, US-Zwang zu Abgabe der Atomwaffen nach Rußland und Budapester Memorandum 1994, Putins ursprüngliche Bejahung der NATO-Beitritte der Ukraine und Georgiens, den russischen Überfall auf die Ukraine 2014 usw. darzustellen, rezipiert der die Lügen und Märchen des KGB-Mannes.
Was die Meinungsfreiheit und die Demokratie angeht, so glaubten die deutschen Teilnehmer, auf die berechtigte Kritik von Vance empört reagieren zu können, ohne auf seine Argumente eingehen zu müssen.
„Die westlichen Mächte vernachlässigten aber die Ukraine und bewogen sie 1994 dazu, mit dem so genannten Budapester Memorandum die mehr als fragwürdigen Garantien ihrer Sicherheit und territorialen Integrität durch die USA, Großbritannien, und … Russland zu akzeptieren. Im Gegenzug musste Kyjiw auf seine von der Sowjetunion geerbten Atomwaffen verzichten.“
Noch hält die Transformationsregierung trotz Nachdenkzwang an ihrem entrückten Kurs fest. Weitere selbstkonstruierte Katastrophen werden folgen. Das Licht aus Karlsruhe gibt allerdings Hoffnung. Die Sekte kann nicht immer machen, was sie will.
Die Verbreitung von Atomwaffen könne die multipolare Weltordnung befördern. Es sei „notwendig, die Frage der Lieferung von Technologien zu prüfen, die dem Iran bei der Herstellung von Atomwaffen helfen. Die Gefahr eines begrenzten Einsatzes von Atomwaffen wird zunehmen. Aber es wird auch ein multilaterales nukleares Abschreckungssystem entstehen.“, so die Verfasser der Studie.
Unsere Freunde sprachen neben vielen anderen Punkten die fehlende US-Hilfe 1956 für die Ungarn an. Das war eine fürchterliche Erfahrung. Ich glaube ähnlich dem Trauma von Trianon. 1956 konnten die Amerikaner den Ungarn nicht helfen. Ungarn lag im sowjetischen Herrschaftsgebiet. 1989 hoffte ich auch nicht auf die militärische Hilfe der USA für unseren Volksaufstand. Das war abwegig. Die Amerikaner bzw. die NATO können erst helfen, seit die Sowjetunion ihre Nachbarn nicht mehr unterdrücken kann.
Könnte es nicht sein, daß sich etwa zwischen 2004 und 2014 die Mehrheitsverhältnisse in der Ukraine geändert haben und dort ein nachhaltiges Interesse entstanden ist, eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung zu nehmen, wie z.B. die benachbarten Baltischen Staaten, während die Perspektive, ein Verbündeter Rußland ähnlich dem Nachbarn Weißrußland zu sein, den meisten Bürgern dort unattraktiv erscheint?
Auch Leipzig sei lange zu unkritisch gegenüber Russland gewesen, zu sehr verwoben mit wirtschaftlichen Interessen – von der Messe bis zu Verbundnetz Gas.
„Wir erwarten eine selbstkritische Haltung auch von den anderen politischen Vertretern des Freistaats Sachsen. Wir in Leipzig bekennen uns zum Erbe der Friedlichen Revolution.“