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Die DDR - ein Unrechtsstaat von Geburt an

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II

 

26. April 1945: Die Gruppe Ulbricht startet den Unrechtsstaat

 

Deutschland wurde 1945 mit der alliierten Entsorgung vom NS-Regime in Besatzungszonen aufgeteilt und besetzt. Die Westalliierten hauchten dem demokratischen Modell der Weimarer Republik in den Westzonen und Westberlin wieder Leben mit einem verstärktem Föderalismus, Konsenszwang und einer sinnvollen Machtbeschneidung des Staatspräsidenten (Wegfall Artikel 48 Abs. 1 der Weimarer Verfassung) ein. Der östliche Sieger importierte sein eigenes Unrechtssystem mit Hilfe deutscher Exilkommunisten, erweitert um scheindemokratische Elemente (Scheinmehrparteiensystem und -parlament), in den vom Krieg verbliebenen neuen Osten Deutschlands. So wie es dieser sehr spezielle Sieger überall in seinem neuen Kolonialgebiet tat.

 

Somit war bereits die Sekunde Null von SBZ und DDR der Start in die Diktatur des Proletariats, in den Unrechtsstaat. Ein Unrechtsstaat kann bei Strafe seiner eigenen Ad-absurdum-Führung zwangsläufig nur einen neuen Unrechtsstaat kreieren. Stalin war Massenmörder, mit Sicherheit kein Selbstmörder. Das konstitutive Unrecht nahm in der SBZ mit Stalins Architektur und Ulbrichts Generalausführung des kommunistischen Staats- und Gesellschaftsgedankens sofort seinen avisierten Lauf. Am 30. April 1945 begann die berufsrevolutionäre Arbeit am nächsten deutschen Unrechtsstaat. Die Gruppe Ulbricht nahm Quartier in Bruchmühle bei Berlin in der künftigen SBZ. ...

"Die DDR - ein Unrechtsstaat von Geburt an" - Gunter Weißgerber, OsirisVerlag Leipzig, 2016