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Alles geht vorbei 

Alles geht vorbei 

Nur die Wurst hat zwei

 

Von Ole Ander

 

Du bist alt, unbegabt, männlich und weiß.

Und dafür wirst du nun verspottet.

Du bist alt, männlich und weiß.

Gegen dich ha’ms‘ sich z‘samm‘gerottet.

Da schlägt’s High Noon gleich dreizehn.

 

Wie bei der korrekten Stellenanzeige „Mitarbeiternde gesucht (m, w, d, p)“. Hing neulich etwas deutlicher am Puff: „Suchen laufend neue spritzige Einführungskräfte, innen und außen (männlich, weiblich, divers und pervers)“. Aber ist das nicht schön? Diverse, das dritte nun anerkannte von insgesamt 77 Geschlechtern (fast täglich werden es mehr), dürfen sich im Neuen Jahr auch ihre Zeit und ihr Alter selber aussuchen. Täglich.

 

Ja, die Genderisten wollen alle Geschlechter sichtbar machen. Vielleicht aber auch nur die Satzzeichen. Doch wo bleiben die Linkshänder? Die werden weiterhin diskreditiert!

Ich als Linkshändler habe es ziemlich mit dem Internet und den ganzen dort versammelten und vergammelnden Links. Schnipseljagd. Wenn Sie hier klicken, passiert nichts. Hier aber auch nicht. Wird man deshalb wertschätzend angesprochen? Welches Satzzeichen käme infrage, der Pfeil nach links <-?

Ist der Linkshändler eigentlich einer, der mit Links Handel treibt oder alles mit links händelt oder gar Händel beginnt mit Linken?

Auch die Dicken () und die Dünnen | kommen nicht raus aus ihrer Rolle. Sind sie immer nur mitgemeint? Und was ist mit den Asexuellen?

 

Im Nachbarhaus hörte man während des ewigen Lockdowns Susi und Geilhard immer lauthals. Stöhnen. Während alle anderen Arbeitskollegen brav und asexuell vor dem Bildschirm saßen zur Zoomkonferenz, vergnügten sich die beiden gemeinsam in der Badewanne.

Kaum waren das Wasser und Corona ausgelaufen, kam der Kretschmann umme Ecke: „Macht‘s euch mit dem Waschlappen. Wie ich.“ Neulich bei den Grünend:*_\|{}^+=Innenden las ich: Radinfrastruktur (was ist eigentlich eine Frastruktur?) und Autofahrerende. Das Ende ist nah posaunten früher nur die Zeugen Jehovas. Oder war das in Jericho? Fragen über Fragen. Und es kommen noch mehr. Mit jeder Hirnwindung, die ich hinter mir lasse.

 

Aber mir fällt gerade ein: die beiden Nachbarn heißen irgendwie anders. Ich habe das wohl velwechsert mit früheren Nachbarn andernorts. Susi und Eckhard, der der Bruder eines späteren regionalen SPD-Vorsitzenden war. Was man damals aber noch gar nicht ahnen konnte. Auch nicht, dass er später Clown in Amerika wurde, der alte Punk. Wer von den Gebrüdern wohl mittlerweile weniger gefrustet ist? Eine Badewanne hatten die zu Zonenzeiten wie wir alle natürlich nicht. Auch nicht halbe Treppe. Da stand und stank schon das Klo, das öfter an Verstopfung litt.

 

Nun gibt es andere coronare Probleme, die ans Herz gehen. G2 oder G3 oder sind wir unbemerkt bereits bei G7 oder gar G20? G6 ging ja noch so: gepflanzt, geerntet, gebraut, gezapft, getrunken und genossen. Das war ja eine ganze Weile lang verboten. Bei G7 kommt dann vielleicht noch gekotzt oder geschissen hinzu. Wie wird es wohl weiter gehen? Da bleibt einem doch nur noch eins: Saufen auf hohem Niveau. Jedenfalls auf höherem als in der DDR. Da war das Bier so billig wie es schmeckte und es war Teetrinken mit Abwarten angesagt. Nu hammer mehr Biertrinken mit Abwatschen. Anfrage an den Sender Jerewan: „Ist das Leben nur noch im Suff zu ertragen?“ Antwortet: „Im Prinzip ja, aber dafür saufen wir jetzt auf hohem Niveau.“ Glücklich ist, wer verfrisst, was nicht zu versaufen ist.

 

Warum bin ich eigentlich Linkshänder? Jetzt kommt die Auflösung: Weil ich immer links die Zigarette halten muss. Rechts ist ja schon das Bierglas in der Kralle. Und das ist nun wirklich stramm rechts, behaupten jedenfalls die Woken.

 

Apropos Zigarettenschachtelnbemalung. Wir lassen uns das ja jetzt schon seit Jahrzehnten so gefallen, dass auf den Zigarettenschachteln nur Halbwahrheiten stehen, wie der gemeine Verschwörungstheoretiker sagen würde. „Rauchen ist tödlich!“ Das ist aber eben nur die halbe Wahrheit. Richtig müsste der Spruch lauten: „Leben ist tödlich!“ Aber nee, das steht da nicht. Typisch Lügenpresse.

Alles geht vorbei 

Nur die Wurst hat zwei 

(Sollte ein Gedicht werden)

Rauchst, sterbst. Rauchst net, sterbst aah.

 

Jetzt hat es sich herumgesprochen, dass auch die Queen dahingegangen ist, obwohl sie Nikotin nun gar nicht mochte. Das zeigt mal wieder: Alles geht vorbei. Selbst die Krönung der Schöpfung. Muss man nicht mal Jakobs heißen. Oder gar Karl.

In Berlin ist es ja so, dass irgendwann auch der Lauterbach vorbei geht. Wenn man in einem bestimmten Café sitzt, also wenn man da lange genug sitzen tut. Berlin ist ja sonst so: Keine Ausweichmöglichkeit, dafür breitgelatschte Hundescheiße auf dem Bürgersteig, der jetzt euphemistisch Geh weg heißt. Manchmal gibt es auch Gehwegschäden oder deutlicher gesagt: „Geh-weg-Schäden“. Nach der Ehe für alle kommt, wie kann es auch anders sein, nun die Scheidung für alle. Auch das Jahr geht bald vorbei.

 

Szenenwechsel. Berlin Ecke Ku’damm. Es gibt eine 50-Jahrfeier der Jazzwerkstatt. Sie wurde in Peitz erfunden und durfte damals nicht Jazzworkshop heißen. Irgendwas Russisches wäre in der Sowjet-DDR durchgegangen, polnisch schon nicht mehr - wegen des „polnischen Virus“, obwohl auch polnische Musiker auftraten. Das Wort Lockdown war noch nicht Bestandteil des geregelten Sprachgebrauchs. Getuschelt wurde hingegen von Wohnhaft. Jetzt also Jubiläum am Ku’damm im Institut Français. Hätte 1972 in der Karpfenstadt beim Jazz jemand prophezeit: „In 50 Jahren treffen wir uns am Ku’damm und hören französische Jazzer“, wäre er verlacht worden: „Da leben wir doch gar nicht mehr!“ Das hat sich nun gar nicht bestätigt.

 

Draußen vor den großen Fenstern im vierten Stock sind die Bäume schön anzusehen mit ihrer Weihnachtsbeleuchtung. Punkt 22 Uhr wird es draußen dunkel. Haben sich Klima-Kleber an die Bäume gepappt, diesmal nicht mit Klebstoff bewaffnet sondern mit einem Messer, um klimagerecht das Harz der Bäume für die angetatschten Handflächen zu nutzen? Doch wer hat die illegale Beleuchtung organisiert und bezahlt? Die Stadt kann es nicht gewesen sein, die macht dies Jahr sowas nicht. Stecken reiche Russen aus Charlottengrad dahinter?

 

Moment, es hat geklopft, ich muss mal an die Tür. ...

So, bin wieder zurück. War ein Afrikaner, der nach dem Weg gefragt hat: „Ich habe mich verflüchtet. Wo geht es denn hier zu Mama Merkel?“ Weiß heutzutage auch niemand mehr so genau. Aber heißt das jetzt nicht „Papa Scholz“? Warum spricht das niemand offen aus? Und heißt es nun die Flüchtigen oder die sich Verflüchtigenden? Unlängst, also 2015, hinter der bayerischen Grenze fragte mich einer: „Is this here Germany?“ Ich entgegnete: „I hope so.“ Nicht ausgedacht. Nicht auszudenken. Ist man in einem fremden Land, muss man manchmal auch in den sauren Granatapfel beißen. Merkel dazu: „Sie schaffen mich!“ Wir schaffen das. Ja, Sie mich auch.

 

Wie werden eigentlich narrative genderrassige Soziologisten „gelesen“ oder „ausgehandelt“ - weiß oder schwarz oder toxisch? Oder gar nachhaltig ungustiös?

Nur neutrales Klima ist klimaneutral. Der Mensch an sich ist es nicht. Er gerät höchstens ins menschengemachte Klimakteurium. Siehe: https://www.weissgerber-freiheit.de/2022/08/26/klimakteurium/ 

 

Da kanner noch so oft die Zeit umstellen. Die EU-Kommission, also die, die nicht wir sondern die, die uns gewählt haben, erklärt zwar trotzkig die permanente und institutionalisierte Revolution, nämlich die monatliche Zeitumstellung auf immerwährende Sommerzeit von Katar bis Bayraktar https://m.youtube.com/watch?v=pWqy2iKX6YM, aber die Uhren machen anscheinend nicht mit. Wenn man lange genug am Windrad dreht, wird einem selbst im Winter heiß, scheint der Vorsatz zu lauten. Ich sehe sie schon förmlich vor mir, wie sie sich winden und an den Rotorblättern in den Windparkanlagen kleben, um in der Bockwindzeit die Windflaute zu bekämpfen. In der anderen Hand das mobile Windspiel, das unablässig den Dixie aus „Vom Winde verweht“ klappert. Oder Weeping, Sad and Lonely (When This Cruel War Is Over).

 

Ein bisschen Frieden? Das ist jetzt gar nicht lustig: Was geht es Deutschland an - so lautet hierzulande eine weit verbreitete und gefühlt zunehmende Haltung zum russischen Vernichtungskrieg. Verbreitet nicht nur von Haltungs-Philosophen. Was raten sie den Ukrainern: Legt euch flach auf den Boden. So schlimm sind die Raschisten doch nicht. Die Putin-Orks werden nur jeden Dritten von euch gleich erschießen, die anderen kommen bloß in den Gulag. Der wird gleich in der Nachbarschaft errichtet.

 

Da gegen ist die KataRstrophe (Copyright: Simone Solga) ein Klacks. Was sagen eigentlich die Mannschaft:/*_\{}|Innenden dazu? Also die Nationalelf (=böses Wort). Mein Schwarm der Scheich in Sharm El-Sheikh. Sex in der Wüste https://m.youtube.com/watch?v=PCy19NhTx6A 

Oha!Doha! Rohrstock für Rostock. Wird sich das Endspiel bis zum Christfest erstrecken, weil Verlängerungen und Elfmeter ewig keine Sieger hervorbringen? Olé! Irgendwie halbstark https://m.youtube.com/watch?v=ewWYGbc3eM8

 

Man sollte sich die Welt nicht erst lange schöntrinken sondern gleich schönlachen. Morgen ist auch noch ein anderer Tag.

 

Der Glossist Ihres Uhrvertrauens

 

Mit Dank an die emsig und unermüdlich Ausschenkenden Lale, Ramona, Betty, Mano, Stefan, Helmut und Frenk.