Foto. NYT
Gefunden bei Frank Obenaus auf FB
"Historiker werden diesen Fall natürlich noch analysieren:
"Historiker werden diesen Fall natürlich noch analysieren:
Über mehr als ein halbes Jahr hinweg haben die USA mit einem beispiellosen Angebot Russland die Möglichkeit gegeben, aus der zerstörerischen Falle
herauszukommen, in die sich die Russen selbst manövriert haben.
Und zwar nicht einfach so, sondern unter ehrenvollen Bedingungen – mit rotem Teppich, Aufhebung der Sanktionen, Angeboten für gemeinsame Projekte und tröstenden
Preisen.
Im Großen und Ganzen passiert so etwas in Kriegen dieses Ausmaßes einfach nicht – ein einzigartiger Fall, und Angebote dieses Kalibers lehnt man einfach nicht ab.
Deshalb waren viele überzeugt, dass Putin zustimmen würde, weil man das Gute nicht gegen etwas Besseres eintauscht, und dies buchstäblich das bestmögliche Zeitfenster
war, um noch durchzukommen, bevor die Türen der Falle endgültig zuschlagen.
Aber Putin hat Trumps Hand nicht nur zurückgewiesen, sondern dies auf die maximal perverse Weise getan – indem er sich über ihn lustig machte und ihn vor der ganzen
Welt zum Narren stellte.
Interessant ist, dass die Anhänger und wahrscheinlich auch einfach gleichgültige Bürger Russlands (Gleichgültigkeit = passive Unterstützung des Kurses des Kremls)
tatsächlich auf eine Art Einfrierung hofften – das schwang zwischen den Zeilen mit: von internen Gesprächen bis hin zu Unterhaltungen, wie man so sagt, in der Küche.
Und jetzt frage ich mich – verstehen sie, wie sehr ihr Führer versagt hat, angesichts dessen, dass die USA den Waffenverkauf an die Ukraine mit europäischen Geldern
vollständig freigegeben haben (wobei allein ein Paket von einem Land eine halbe Milliarde Euro kosten kann) und jetzt noch neue Sanktionen eingeführt haben.
Es fühlt sich an, als würde Putin „Höik“ spielen – man kann viele Szenarien ausprobieren und schauen: „Interessant, wie es wäre, wenn es so wäre?“ – dabei scheint er
nicht zu verstehen, dass man selbst im „Ironman“-Modus kein Recht auf Fehler hat.
Ganz zu schweigen vom wirklichen Leben.
Vielleicht versteht Putin alles, weiß aber schlicht nicht, was er mit seiner Militärwirtschaft und Armee anfangen soll – buchstäblich mit Abschaum und Gesindel, das
nur solange diszipliniert bleibt, wie es eine aktive Front und drakonische Methoden gibt.
Das sind keine regulären Luftlandetruppen-Kontraktler, die man einfach nach Hause schicken kann, und keine Rekruten – hier ist buchstäblich unklar, was man mit dieser
Horde machen soll, ebenso wie mit der Militärwirtschaft und den angesammelten Widersprüchen innerhalb Russlands selbst.
Und wenn das der Grund ist – dann fügt sich alles zusammen.
Die Geschichte kennt viele Beispiele, in denen militärische Maschinen nicht stoppen konnten, sondern buchstäblich aus Trägheit und militärischer Logik handelten,
selbst wenn schon offensichtlich war, dass sie in den Abgrund rasen."
Text: @yigal_levin
Bild: NYT
