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Atlantik-Kollaps und Transformation

  Bild: Mosaik von Hannes Hegen Heft Nr. 27 Januar 1959 "Die neue Sonne"

 

 

 

 

Gunter Weißgerber MdB 1990/2009
Christian Müller MdB 1990/2005
Ernst Bahr MdB 1994/2009
Bernd Voigtländer MdB 1990



Der Merkur schreibt am 16. Februar 2024 „Atlantik-Kollaps mit schweren Folgen für Europa droht – ‚Forscher warnen:‘ Es wird verheerend sein“.

Der Golfstrom, ein Hauptverursacher des milden europäischen Klimas, hält sich nicht an die Sektenvorschriften. Der Weltuntergang ist zwar noch immer sicher, nur kommt er jetzt aus der Gegenrichtung. Statt WARM nun KALT, statt Hitzetod nun Bibbern wie in der Kleinen Eiszeit. Schöner Mist wird das: Natürliche Abkühlung trifft auf künstliche Energieverknappung und -preiserhöhung.

Welche Auswirkungen wird das auf Europa, auf das klügste Deutschland aller Zeiten, hinsichtlich unbezahlbarer, knapper und unberechenbarer Energie haben? Wie sollen die Menschen heizen, wie soll die hochentwickelte Wirtschaft funktionieren, wie soll die an künstlicher Flächenverknappung (stillgelegte Flächen, Zweckentfremdung durch Solar- und Windparks) leidende Landwirtschaft die Ernährung sicherstellen, wie sollen die Menschen bei angestrebter veganer Ernährung den Mangel an Vitamin B12/ Protein/Vitamin D/Eisen/Jod ausgleichen? Unsere tägliche Chemiedosis gib uns heute? Wie soll E-Mobilität in einer kleinen Eiszeit funktionieren und welche Batterien sollen diese Unmöglichkeit möglich machen? Fragen über Fragen. Die Sekte verfügt bekanntlich über keinen Plan B.

Statt kluger Vorsorge entzogen die Kabinette Merkel und die Transformationsregierung Scholz unserer bezahlbaren Sicherheit die energetischen Grundlagen. Verbot der Förderung des eigenen Erd- und Schiefergases, Ausstieg aus Atom und Kohle stehen waren/sind die großen katastrophalen Fehlentscheidungen der jüngeren deutschen Politik. Die Autarkie der Energieversorgung musste der Abhängigkeit von befreundeten und sogar gegnerischen Staaten weichen. Stücke aus dem Tollhaus.

Was droht auf uns zuzukommen? Der Merkur schreibt, das System stehe kurz vor einem abrupten Wandel. „In der nördlichen Hemisphäre werde es nach dem Kollaps demnach deutlich kühler. Es komme zu einer schnellen Abkühlung des europäischen Klimas mit Temperaturtrends von mehr als drei Grad pro Jahrzehnt. In mehreren europäischen Städten sinken die Temperaturen um 5 Grad Celsius bis 15 Grad, ‚so die Forscher über die Veränderung pro Dekade. Auf einzelne Monate gerechnet, könnten die Temperaturen teils noch stärker fallen.‘

Am meisten überraschte die Forscher die Geschwindigkeit, mit der der Umschwung eintreten soll. „Es wird verheerend sein“.

Soweit die Forscher aus Utrecht, die noch keine 97 Prozent aller Wissenschaftler hinter sich vereint wissen. Aber daran arbeiten sie natürlich.



Angenommen, die These stimmt, und sei es nur ungefähr, was den Grad der langwierigen Wetterverschlechterung und vor allem die Eintrittsgeschwindigkeit angeht, müsste dann eine Bundesregierung nicht alle ihre 50-Jahrespläne evaluieren und anpassen? Müsste eine verantwortlich handelnde Bundesregierung statt auf energetischen Autarkieverzicht wieder zügig auf die Erschließung der eigenen Energiequellen wie Erdgas, Braun- und Steinkohle setzen und vor allem auf die saubere Kernkraft setzen? Denn, wenn es so käme, wie die Utrechter Forscher es kommen sehen, dann ist der Ernstfall nicht das schöne warme Wetter einer Warmphase, sondern die angekündigte nächste Kaltphase! In Kaltphasen geht es viel mehr ums Überleben als in Warmphasen. In Kaltphasen treten auch verheerende Epidemien öfter und stärker auf. Siehe ins Imperium Romanum im Wechsel von Kalt- und Warmzeiten.

Stunde der Bundestagsabgeordneten
Ist das jetzt nicht die Stunde von Bundestagsabgeordneten? Die können jederzeit einzeln, als Fraktionsgruppe, Fraktion oder parteiübergreifend Große Anfragen an die Bundesregierung stellen. Die Regierungsantwort auf Große Anfragen kann im Parlament von den Volksvertretern gemäß § 75 Geschäftsordnung (GO) des Bundestages (BT) Vorlagen Punkt f beraten werden. Fordert eine Fraktion oder fordern 5 Prozent aller Abgeordneten die parlamentarische Beratung der Antwort, dann ist diese Beratung zwingend nach § 101 GO BT (Beantwortung und Beratung von Großen Anfragen) vorgeschrieben!


Unser Vorschlag für eine solche Anfrage sähe dergestalt aus:

Deutscher Bundestag Drucksache                                                                        20/…
20. Wahlperiode                                                                                                      17.02.2024


Große Anfrage

 

der Abgeordneten …

 


Strategien der Bundesregierung hinsichtlich einer möglichen dramatischen Abkühlung der nördlichen Hemisphäre

Forscher der Universität Utrecht prognostizieren eine „verheerenden“ Klimaabkühlung für die nahe Zukunft (siehe „Merkur“ vom 17. Februar 2024 „Atlantik-Kollaps mit schweren Folgen für Europa droht – Forscher warnen: „Es wird verheerend sein“.

Sollte sich die Prognose als richtig erweisen, würden sämtliche bisherigen Strategien zur Bekämpfung einer angenommenen Klimaerwärmung infrage gestellt werden müssen. Der Vorsorgeauftrag von Politik und Gesellschaft müsste grundsätzlich neu formuliert werden.

Die Menschheit Deutschland, Europa, ja die gesamte Menschheit sollte auf eine längere und dramatisch kühlere Lebensphase vorbereitet werden.

Wir fragen die Bundesregierung deshalb:

1. Bereich physikalische Grundlagenbetrachtungen
Verfolgt die Bundesregierung die wissenschaftlichen Forschungen in der gesamten Bandbreite und kennt sie die Erkenntnisse der Utrechter Forscher?

 

Wie beurteilt die B-Reg die Gesetze der Physik, besonders die Gültigkeit der Hauptsätze der Thermodynamik?

 

Kann die B-Reg nunmehr erkennen, dass es keine erneuerbaren Energien gibt, sondern dass unsere Energieversorgung ausschließlich auf Umwandlungsvorgängen von aktuell auch noch abnehmender nutzbarer Sonnenenergie beruht?

 

Ist der B-Reg bewusst, dass die Umwandlung von Sonnenstrahlung den Energiegehalt der Sonnenstrahlung verringert?

 

Auch die Bewegungsenergie innerhalb der Atmosphäre, Wind genannt, beruht auf Sonnenenergie. Weiß die B-Reg, dass auch diese Energie nach Nutzung nicht mehr erneuerbar ist?

 

Ist der B-Reg bewusst, dass sämtliche Umwandlungsformen von Energie Folgen für die Umwelt haben?

 

Verbrannte fossile Energieträger dienen bekanntlich zur sicheren Erzeugung von Strom und Wärme, entstehende Abprodukte wie Gase, Schlacken, Asche und zerstörte Landschaften bei Tagebauen sind problematisch und müssen, auch unter Nutzung von Energie, verarbeitet oder gespeichert werden, wodurch der Wirkungsgrad sinkt.

 

Ist der B-Reg bewusst, dass Entwicklung von Reaktortechnologien aktuell und künftig eine neue Qualität erreichen kann, wodurch die Kernenergetik einen neuen Aufschwung erhält?

 

Weiß die B-Reg, dass es Reaktoren gibt, die auch mit sogenanntem Atommüll gespeist werden können, wodurch die nutzbaren Vorräte an spaltbarem Material gestreckt und die Endlagerproblematik erheblich reduziert werden kann?

 

Ist sich die B-Reg endlich darüber klar, dass es falsch war, die Kernenergetik samt Forschung und Ausbildung von Fachkräften in Deutschland zu liquidieren?

 

Und ist sich die B-Reg darüber klar, dass alle Industriestaaten und selbst Schwellenländer diesen Weg nicht gehen werden und damit, im Gegensatz zu uns einen verlässlichen Pfeiler in ihrem Energiemix haben werden?

 

Weiß die B-Reg nicht, dass ein hoher Anteil an Strom aus Kernenergie der beste Beitrag zur Reduzierung des sogenannten Treibhausgases CO2 ist, und damit, rein theoretisch, die Gefahr für den Zusammenbruch des Golfstromes ein wenig reduziert?

 

Weiß die B-Reg, dass die schwankende Strahlung der Sonne der entscheidende Einfluss auf das klimatische Geschehen auf dieser Erde ist?

 

Weiß die B-Reg, dass die Nutzung von Windenergie und Photovoltaik samt ihrer lächerlich geringen Energiedichte und dafür riesigem Flächenbedarf verheerende Folgen für die Reste unserer naturnahen Landschaft hat?

 

Weiß die B-Reg, dass Windmühlenfelder (WKA) die Strömungsverhältnisse in der Atmosphäre und damit das Wetter erheblich beeinflussen?

 

Weiß die B-Reg, dass die Zerstörung von Fauna und Flora durch WKA ein zunehmendes Problem ist und auch die Austrocknung ganzer Landstriche befördert?

 

Ist sich die B-Reg der Tatsache bewusst, dass der Hauptgrund für die Zerstörung der Natur unseres Planeten in den zu hohen und weiter zunehmenden Bevölkerungsdichte  inclusive deren Verbräuche zu suchen ist?

 

Wie sinnvoll kann es aus dieser Sicht sein, ein Hochtechnologieland, wie das unsrige, mit der fatalen Idee, CO2 sparen zu wollen, in den Abstieg zu führen, während beispielsweise in China neue Kohle-KW in Serie in Betrieb gehen?

 

Hält die B-Reg das für pflanzliches Wachstum unverzichtbare Gas CO2 ernsthaft für eine Art Regelknopf, durch dessen Betätigung die Temperatur auf dem Erdball gesteuert werden kann?

 


2. Bereich gesellschaftlich/wirtschaftliche Auswirkungen und daraus zu ermittelnde politische/exekutive Alternativen

Sieht die Bundesregierung Handlungszwänge aus den Veröffentlichungen der Utrechter Forscher?

 

Wie beurteilt die B-Reg grundsätzlich die Versorgungssicherheit mit Energie unter derartig veränderten Bedingungen

Wie sieht die Bundesregierung das derzeitige Höchstpreisniveau im Energie- und Treibstoffbereich in Bezug auf die möglicherweise kommende dramatische Abkühlphase?

Treffen nach Meinung der Bundesregierung in dem Fall Höchstpreise auf eine nie gekannte Nachfrage nach stabiler Energie in fast allen Bereichen der bundesdeutschen Gesellschaft und Wirtschaft?

 

Eisgang und gefrorene Gewässer würden den Übersee-Transport von LNG behindern. Welche Rolle sollte unter diesen erschwerten Transportbedingungen die Förderung von vorhandenem Öl und Gas im eigenen Land spielen?

3. Konkrete gesellschaftlich/wirtschaftliche Bereiche

Wie sieht die Bundesregierung die Herausforderungen für den Fall des Eintretens der von den Utrechter Forschern vermuteten Katastrophe in den folgenden Kategorien:

Bevölkerungsgesundheit
Sieht die B-Reg. gesundheitliche/epidemiologische  Gefahren für die Gesamtbevölkerung angesichts der historischen Tatsache, dass in kühleren Zeiten Epidemien stärker grassierten als in wärmeren Phasen?

Ist die angestrebte vegane Ernährung der Bevölkerung unter klimatisch kühlen Bedingungen verantwortbar? Die natürliche Versorgung mit Vitamin D bspw. ist im Falle konsequenten Fleischverzichts nicht gewährleistet.   

Müsste die Politik in gesundheitlicher Sicht Sorge tragen, die Bevölkerung besser und kostengünstige mit Wärme zu versorgen?

 

Wie würde die B-Reg unter den zu erwartenden Bedingungen die Versorgung der Bevölkerung mit den notwendigen Medikamenten sicherstellen wollen? 

 


Wohnen/Heizen/Kommunale Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung ist derzeit hinsichtlich der Herausforderungen zur Begrenzung der Erderwärmung konditioniert. Eine Wärmeplanung unter den Bedingungen einer möglichen längeren Abkühlphase gibt es nicht. Sieht die Bundesregierung hier Handlungsbedarf?

Gebäudeenergiegesetz GEG
Das GEG sieht die Substitution sämtlicher fossiler Energieträger durch die volatilen Energiequellen Sonne und Wind vor. Sieht die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Utrechter Erkenntnisse geänderten Handlungsbedarf? Muss die Strategie geändert werden?
Werden die volatilen Energieträger den Energiebedarf unter dramatisch geänderten klimatischen Rahmenbedingungen abdecken können?

Wie werden Sonne und Wind unter diesen möglichen klimatischen Bedingungen zur Verfügung stehen?

 

Weiß die B-Reg, dass es in einem kalten Klima schwierig sein würde, Strom aus Nachbarländern, die die gleichen Probleme haben, bei Bedarf zu importieren?

 

Und für wie sinnvoll erscheint es der B-Reg, unter zwischeneiszeitlichen Bedingungen ein ganzes Land ausschließlich mit (volatilem) Strom aufrechterhalten zu wollen?

Mobilität/Antriebssysteme
Bewirken die Utrechter Erkenntnisse auch hinsichtlich der angestrebten e-Mobilität/Verkehrswende ein Umdenken in der Verkehrspolitik?

Bleibt es zielführend, den gesamten Verkehr unter den Bedingungen hoher Strompreise und durch Abkühlung verknappten Stromangebots aus volatilen Quellen zu elektrifizieren?

 

Weiß die B-Reg, dass auch moderne Batterien in frostiger Umgebung nur eine geringe Kapazität haben, wodurch die Reichweite von reinen E-KFZ stark verringert würde?

Müssen nicht bewährten Verbrennertechniken und alternativen Entwicklungen erneut Raum eingeräumt werden?

 

Wie beurteilt die B-Reg die Nützlichkeit von Lastenfahrrädern in einer dann eher eiszeitlichen Gesellschaft mit ewig langen Wintermonaten?

Wirtschaft/Bereitstellung großer Kontingente an Wärmepumpen
Gemäß des angestrebten Energiemixes im Bereich Heizen verfolgt die Bundesregierung das Ziel, vor allem mittels Wärmepumpen, die auf Strombasis arbeiten – die zukünftige Wärmeversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Ist dieses Ziel auch unter abgekühlten Klimabedingungen noch richtig oder müsste wieder verstärkt auf Gas/Öl gesetzt werden? Wie wird sich das auf die diesbezügliche Industrie auswirken? Muss der anvisierte Niedergang Gas/Öl-Kesselhersteller gebremst bzw. umgedreht werden?

 

Wie gedenkt die B-Reg dafür zu sorgen, dass tausende Häuser mit Luftwärmepumpen, die schon bei mittlerem  Frost nicht mehr funktionieren, nicht unbewohnbar werden, weil nicht genügend Strom zum direkten Heizen verfügbar ist?

Müsste die Wärmepumpenindustrie entschädigt werden? Immerhin setzte sie umfassend auf einen langanhaltenden Boom auf dem Boden politischer Versprechen und Entscheidungen.

Landwirtschaft/autarke Ernährung der Bevölkerung unter klimatisch kühlen Bedingungen
Kann es bei der angestrebten Nutzflächenreduktion bleiben oder muss hier umgesteuert werden? Die Frage ist insoweit eminent wichtig, weil sich die klimatischen Verhältnisse weltweit ändern würden und demzufolge sämtliche bisherigen Ernten infrage stehen könnten.

Müssen Gentechnik und Kunstdüngung stärker genutzt werden?

Innere Sicherheit
Wie würde die Bundesregierung mit möglichen Demonstrationen einer möglichen „Mondays For Warming MFW“-Volksbewegung umgehen? Würde die Bundesregierung analog der „Fridays For Future“-Bewegung?

Würde die Bundesregierung einer möglichen staatenübergreifenden „MFW“-Bewegung entgegenkommen?

Landesverteidigung
Wie würden sich die ungünstigen klimatischen Bedingungen auf die Wehrfähigkeit der Bundeswehr auswirken? Welche Auswirkungen hätte das alles auf die Einsatzbereitschaft der Technik hinsichtlich Antriebstechnik, Heizungstechnik auswirken? Wäre die sich derzeit mit in Transformation befindliche Bundeswehr unter klimatisch wesentlich kühleren und feuchteren Bedingungen überhaupt noch verteidigungsfähig?

An dieser Stelle beenden wir unseren möglichen Fragen-Katalog-Vorschlag und schlagen unseren ehemaligen und neuen Kollegen im Deutschen Bundestag vor, weitere Fragen aus dem gesamten Handlungsspektrum der Bundesregierung und den Einzelplanbereichen/Ministerien zu formulieren.

https://www.merkur.de/welt/menschheit-europa-wissenschaft-forscher-atlantik-kollaps-klima-kipppunkt-stroemungen-folgen-92832266.html