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Spagat Wärmepumpe Elektroheizgerät?


Die Bundesregierung macht tatsächlich ernst. Laut FAZ „Bundesregierung billigt Regeln zum Heizungstausch“ dürfen ab Januar 2024 nur noch Heizungen, die mit angeblich „erneuerbaren“ Energien betrieben werden, installiert werden.

Nach der länger zurückliegenden Erfindung „erneuerbarer“ Energien verstieg sich die Transformationsregierung in ihren Formulierungen sogar anno 2023 zu einer weiteren energieverballhornenden Wortschöpfung: „Hybridheizung“.

Gemeint ist die Kombination von Wärmepumpen mit Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung für den Fall erhöhten Strombedarfs an kalten Tagen – das Eingeständnis, dass Wärmepumpen, speziell Luftwärmepumpen, bei niedrigen Außentemperaturen ineffizient und teuer sind sowie zu Elektroheizgeräten mutieren. Das alles zu Witterungszeiten, in denen es vor allem aufs Heizen ankommt. Wer soll diese Kombination eigentlich noch räumlich unterbringen? Zwei Heizungsanlagen im Keller? Den Garten mit Technik vollstopfen?

Diese Bundesregierung ist die unsozialste Veranstaltung auf deutschem Boden seit 1949! Millionen Haushalte werden in Verschuldungen gezwungen, die sie nie werden abtragen können. Der Vermögensaustausch vom Normalo zur grünen Oligarchie wird dramatisch. Es sei denn, Bundestag und Bundesrat werden noch wach. Woran ich Zweifel habe.

Als Nachlese vieler Zuschriften auf meine Beiträge zum System Wärmepumpe und Fußbodenheizung möchte ich mich an dieser Stelle ein weiteres Mal zu Wort melden. Und das keineswegs als Wärmepumpenleugner. Im Gegenteil! Als Bohrer bin ich schon von Berufs wegen Wärmepumpen-affin.

Die Entwicklung dieser genialen Technologie, die wir in den Grundlagen den Überlegungen des alten weißen Mann Nicolas Léonard Sadi Carnot und dem nach ihm benannten Carnot-Prozess zu danken haben, empfehle auch ich zur Beheizung von Gebäuden. Selbstverständlich als eine Möglichkeit neben Gas, Öl, Fernwärme, Pellets, auch Kohle. Die Entscheidung darüber, welche Art der Heizung passt, sollte jedem Bürger und speziellem Geldbeutel im Rahmen des Emissionsschutzes allein zustehen.  

Aus vielen Wortmeldungen entnehme ich, dass ein großer Teil der Bevölkerung den Begriff Wärmepumpe inzwischen inflationär um die Ohren geschlagen bekommt, die Funktionsweise von Wärmepumpen jedoch nicht kennt. Daraus ist niemandem ein Vorwurf zu stricken. Wärmepumpen gehören so wenig zum Grundwissen wie die Prozesse in Platinen von Modellbahnlokomotiven. Beide werden erst interessant, wenn es ans Erwerben und Nutzen geht.

Wärmepumpen nutzen die thermodynamischen Abläufe des (idealen) Carnot-Prozesses. Ein fluides Kältemittel nimmt bei niedrigem Druck Wärme auf und gibt bei höherem Druck die dadurch energetisch angereichert höhere Wärme ab.

Übertragen auf die von uns genutzte Wärmepumpe (WP) auf Solesondenbasis läuft das wie folgt ab. Die Sonden unserer WP hängen in vier 80-Meter-Bohrungen in jeweils einer Tiefe von 78 Metern. Nach den Angaben des Energiebilanzreglers unserer Anlage herrschen in dieser Tiefe Temperaturen um die 10 Grad Celsius. Diese Temperatur (eine physikalische Zustandsgröße) nimmt die Soleflüssigkeit in den Sonden annähernd an und transportiert die daraus resultierende Wärmeenergie des Fluids (eine physikalische Prozeßgröße) mittels des Solekreiskaufs nach Übertage in das System der Wärmepumpe, speziell in den Kompressor. Unter hohem Druck wird hier die Wärmeenergie der nun komprimierten Sole bei einer Temperatur zwischen 35 und 40 Grad Celsius freigesetzt und in das Heizsystem abgegeben. Stichwort Vorlauftemperatur des Heizkreislaufs im Gebäude. Das System erhöht demnach die Soletemperatur von 10 Grad auf eine Heizwassertemperatur von 35 Grad. Macht nach Adam Ries eine Temperaturerhöhung um 25 Grad Celsius. Zur Erreichung dieses Effektes benötigt die WP elektrische Energie zur Betreibung des Solekreislaufs, des Kompressors und des Steuersystems. Energie, die in der Gesamtbilanz negativ zu Buche schlägt.

Der alte weiße Mann Robert Meyer aus Heilbronn formulierte 1842 erstmals in seinem Energieerhaltungssatz, dass Energie nicht aus dem Nichts entstehen und nicht ins Nichts verloren gehen kann, sondern immer aus anderen Energien unter Verlusten in weitere Energien umgewandelt wird. Höchstwahrscheinlich würde Robert Meyer heute gegen den verbalen Bullshit „erneuerbare Energien“ zu Felde ziehen und die Woken würden ihn aus dem Felde räumen wollen. Robert Meyer wäre sozusagen ein Physik-Nazi.

Unsere WP weist ein ungefähres Verhältnis von bildlich gesprochen „eingesetzter“ zu „gewonnener“ Energie von 1 zu 4,3 bis 4,6 auf. Das ist durchaus effizient. Andere Leute setzen Gas, Öl, Pellets, Fernwärme oder Kohle ein, um es behaglich zu bekommen. Unser Heizsystem liegt von Wirkungsgrad und Betriebskosten betrachtet im Spitzenbereich der in Deutschland verwendeten Heizsysteme. 2022 zahlten wir 7,50 EUR/m² fürs Heizen. Das beschrieb ich bereits an anderer Stelle.

Ausdrücklich beschrieb ich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit von Fußbodenheizungen, weil diese mit niedrigen Vorlauftemperaturen Behaglichkeit erzeugen können. Ein sachkundiger Leser verwies mich an diesem Punkt auf die Möglichkeit, ganze Wände analog den Fußböden als Heizfläche zu konstruieren. Das leuchtet ein, die beheizbaren Flächen wären ebenfalls groß. Nur weiß ich in diesem Fall nicht, wie das mit den Möbeln werden soll. Hindernisse dürften die schon darstellen und damit eventuell ein Stück verlustreicher sein als die Fußbodenvariante. Auch im Falle niedriger Vorlauftemperaturen sind warme Füße vom warmen Boden her wahrscheinlich angenehmer. Aber das soll jeder für sich selbst entdecken.

Egal, auch Wandheizungen wären/sind technisch aufwändig und würden zusätzliche Kosten bedeuten. Machbar ist das alles, die Frage ist immer zu welchem Preis mit welchem Ergebnis. Auch höhere Vorlauftemperaturen sind erreichbar – allerdings immer um den Preis höheren Energieeinsatzes mit den damit verbundenen höheren Kosten.

Die fortschrittliche Transformationsregierung favorisiert als Otto-Normalo-Variante Luftwärmepumpen und setzt dabei auf die weitverbreitete Unkenntnis über Wärmepumpen in der Bevölkerung. Eine Unkenntnis, die meinerseits kein Vorwurf ist. Wärmepumpen gehören nicht zu den Alltagsnotwendigkeiten, niemand musste sich bisher, wenn er kein Interesse am Thema besaß, damit auch nur ansatzweise befassen! Und jetzt wird die Bevölkerung damit überrollt und soll sich in Unkenntnis der Zusammenhänge in erhebliche finanzielle Abenteuer stürzen. Unverantwortlich in höchstem Maße!

Selbstverständlich sind Luftwärmepumpen auch geniale Entwicklungen. Doch sollte die Bevölkerung darüber aufgeklärt werden, dass Luftwärmepumpen ein Verhältnis von 1 bis zu 3,1 von „eingesetzter“ elektrischer zu „gewonnener“ Wärmeenergie vorweisen und ebenfalls nur sinnvoll in Verbindung mit Fußboden- oder eventuell Ganzwandheizungen sind. Auch mir ist bekannt, dass diese Systeme ständig weiterentwickelt und verbessert werden. Dennoch bleibt es ein Hangeln an der Grenze zwischen effizienter Wärmepumpe und Elektroheizkörper. Ein Joule wird immer ein Joule bleiben, so grün getüncht es sein mag.

Der hauptsächliche Nachteil von Luftwärmepumpen gegenüber den WPs auf Solesondenbasis besteht in der Diskontinuität der Luftaußentemperaturen. Während die Wärmeenergie tief im Boden bei 10 Grad Celsius immer konstant zur Verfügung steht und die Differenz zwischen Vorlauf- und Soletemperatur annähernd gleichbleibt, ändert sich diese Differenz von der Angebotsseite/Außenluft zur Vorlauftemperatur bei der Luftwärmpumpe ständig. Ab unter 5 Grad Celsius Außentemperatur wird’s elektroenergetisch anstrengend und finanziell anspruchsvoll.

Wärmepumpen auf Flächenkollektorbasis, die horizontal unter der Gartenfläche verlegt werden, sind eine weitere Variante. Die sind auch nicht billig und ebenfalls Temperaturschwankungen unterlegen. Nicht so starken Schwankungen wie die Luftwärmepumpen, Schwankungen sind es aber doch.
Es gibt inzwischen Berichte, wonach es den Gärten von oben anzusehen ist, dass ihren Böden dauerhaft Wärme entzogen wird. Das bedarf sicher der Überprüfung.

Wolfgang Wischer, ein befreundeter Physikus, nicht zu verwechseln mit der vormaligen Metaphysikerin im Kanzleramt, sagte es mir so: „Ich bringe da immer den Vergleich mit dem Kühlschrank, der ja auch bei einer Umgebungstemperatur von 40 Grad noch auf 6 Grad kühlt, aber eben da gigantisch viel Strom verbraucht. Und ebenso ist das bei der Wärmepumpe.“

In meinen vorherigen Beiträgen erwähnte ich neben der Notwendigkeit von Fußbodenheizungen in Verbindung mit Wärmepumpen auch die Nutzung von Dämmungsmöglich- und Notwendigkeiten.

Selbst bin ich, was die allgemeine Dämmungshysterie angeht, eher skeptisch. In Altbauten richten wir damit viel Schaden an. Auch deshalb rate ich zu Wärmepumpen eher in Neu- als in Altbauten.

Aufwand, Nutzen und Schaden müssen gut abgewogen werden. Von oben lässt sich das alles nicht festlegen und verantwortungsvolle Regierungen sollten das nicht tun. Leider haben wir statt einer verantwortungsvollen Regierung eine zukunftsgefährdende Sektenvertretung da oben.


Ich schreibe es nochmals nieder: Wärmepumpen machen nur niedrigenergetischen Sinn in Verbindung mit großflächigen Heizungen in Fußböden oder eventuell ganzen Wänden. Möglichst dicht sollten die Gebäude auf jeden Fall sein! Auf die Bevölkerung, Hausbesitzer wie Mieter,  kommen Investitionsaufwände zu, die an Kriegsfolgenbereinigungen erinnern dürften. Es wirkt ja auch wie ein Krieg, dieser Kampf im Namen des Wetters, den diese Politik gegen die eigene Bevölkerung führt.

Ein letzter Satz: Als Besitzer einer Wärmepumpe auf Solesondenbasis in einem modernen Fertighaus könnte ich mich gleichgültig abwenden. Mich betrifft das alles ja nicht. Wirklich nicht? Doch es betrifft mich! Ich möchte in keinem Land, in dem die Bevölkerung von oben ständig geschurigelt, umerzogen und faktisch zur Verarmung gezwungen wird, leben. Allerorten Kampf gegen die Industrie, gegen den Verkehr, gegen unsere Ernährungsgewohnheiten, gegen unser Zusammenleben und jetzt gegen das Heizen in Millionen Haushalten.