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Out of Africa

 

 

 

 

Annette Heinisch



“Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong hills.“ Mit diesen legendären Worten beginnt der Roman „Afrika, dunkel, lockende Welt“ der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen, die bei uns besser bekannt ist als Tania Blixen. Sehnsuchtsvolle Worte, denn auch wenn sie nach 17 sehr wechselvollen und letztlich erfolglosen Jahren aus Kenia nach Dänemark zurückkehrte, blieb ihr Herz doch in Afrika. Berühmt wurde die Geschichte durch die mittlerweile zum Klassiker gewordene Verfilmung von 1985 mit dem Titel „Jenseits von Afrika“ (Out of Africa) mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen.

 

War Afrika für die Europäer zunächst Verheißung und Sehnsuchtsort, mutierte es zu einem Ort, den es zu erobern galt. Nach dem Scheitern war Afrika der Kontinent, an den man huldvoll Almosen verteilen konnte. Der im Wohlstand lebende Westler kaufte sich so ein gutes Gewissen. Böse Zungen behaupteten, dass dies nichts anderes als die neue Form des Rassismus sei, denn der Gedanke, dass man Afrika ernst nehmen müsse, Afrikanern zutrauen könne, ihre Probleme selbst zu lösen, kommt kaum einem.

 

Aber nun leben wir in Zeiten, in denen deutlich wird, dass die Konzepte westlicher Staaten fehlerhaft waren. Oft wird übersehen, dass zwischen Handlung und Ergebnis, also dem Sichtbarwerden der Kausalität, lange Zeit verstreichen kann, „Totzeiten“ genannt. Werden die Folgen fehlerhaften Handelns erkennbar, kann dies außerordentlich schmerzhaft werden.

 

Einer der zahlreichen Bereiche, in denen sich die Unvernunft politischer Akteure erkennen lässt, ist fraglos der Energiesektor. Deutschland steht nicht nur in diesem Winter vor der Gefahr, nicht mit Gas heizen zu können und die Frage, ob jederzeit ausreichend Strom zur Verfügung stehen wird, ist offen.

Wer einen Ausweg sucht, dem bietet ein Staat in Afrika jetzt eine Zuflucht: Namibia. Das wunderschöne Land bietet Deutschen Zuflucht, wie in folgendem Artikel dargestellt wird:

 

Die namibische Regierung hat ein neues günstiges Visum für Deutsche eingeführt, die in diesem Winter den drohenden Stromausfällen entgehen wollen

 

Namibia, eine ehemalige deutsche Kolonie im Südwesten Afrikas, hat zugesagt, alle Deutschen aufzunehmen, die Schwierigkeiten haben, die steigenden Energiekosten im Land zu bezahlen, die auswandern möchten, und darauf bestanden, dass es „keine Obergrenze“ für diejenigen gibt, die der Lebenshaltungskostenkrise entkommen wollen.

 

Der Präsident des Landes, Hage Gottfried Geingob, begrüßte diese Woche den deutschen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Windhoek und sagte gegenüber deutschen Beamten, Namibia habe ausreichend Platz, um so viele Deutsche aufzunehmen, die Zuflucht vor der Inflation suchen, die Europa heimsucht.

 

Das afrikanische Land hat ein neues Visum speziell für deutsche Staatsbürger eingeführt, die nun bis zu sechs Monate in Namibia leben können, wo sie aus der Ferne arbeiten und sich zu erschwinglichen Lebenshaltungskosten wie zu Hause fühlen können, während sie darauf warten, dass Europas Winter der Unzufriedenheit vorbei ist.

 

„Ihr Deutschen seid uns herzlich willkommen!“ Nangula Uuandja, CEO des Namibian Investment Promotion and Development Board, gegenüber der deutschen Bild-Zeitung.

 

„Namibia wird auch die kleine Schwester Deutschlands genannt. Wir haben Städte, die wie deutsche Städte aussehen. Hier ist Ihr zweites Zuhause, ein Stück Deutschland in Afrika. Wir haben deutsche Architektur, deutsche Straßennamen, mit der A1 sogar eine deutsche Autobahn! Deutsch ist eine unserer Sprachen“, fügte er hinzu.

 

Die ehemalige deutsche Kolonie genießt immer noch viel von ihrem deutschen Erbe, darunter eine deutschsprachige Tageszeitung und zwei deutschsprachige Radiosender. Deutsch wird nach wie vor an vielen staatlichen Schulen als Sprache unterrichtet.

 

Das Land feiert traditionelle deutsche Feiertage wie das Oktoberfest und veranstaltet jedes Jahr typisch deutsche Karnevale in der Hauptstadt Windhoek. Bis zu 15.000 deutsche Namibier leben als Nachkommen ehemaliger Siedler im Land.

 

„Hier kann man im Winter wohnen und arbeiten, man muss keine hohen Heizkosten wie in Deutschland fürchten!“ erklärte Uuandja.

 

„Unser Präsident will mehr Deutsche willkommen heißen!“ Er fügte hinzu und versicherte, dass anders als in Deutschland in den kommenden Monaten keine Blackouts drohen.

 

„Wir haben immer Strom!“ sagt er.”

 

Vielleicht sollte es nun heißen „Afrika, HELLE, lockende Welt“ oder auch „Off to Afrca!“.